Lernfahrten mit 17 und elektronische Handbremse
Was hat sich geändert?
Seit dem 1. Januar 2021 darfst du bereits mit 17 mit Auto fahren starten! 🚀 Dabei musst du allerdings ein paar Kleinigkeiten beachten, zum Beispiel dass dies nur mit einer geeigneten Begleitperson stattfinden darf. Ausserdem musst du eine Lernphase von mindestens 12 Monaten durchlaufen, bevor du die praktische Prüfung darfst. Das Ziel dieser Lernphase ist es, Erfahrungen zu sammeln. Wir empfehlen dir, dass du zu Beginn deiner Fahrausbildung bei uns ein ein paar Tipps vom Profi abholst. Danach kannst du dieses Wissen in deinen Privatfahrten vertiefen. Diese Praxis hat sich eigentlich ganz gut bewährt und ist daher ein guter Weg um ein paar Fahrstunden zu sparen. Alle, die den Lernfahrausweis vor dem 20. Lebensjahr erwerben, müssen diese 12-monatige Lernphase durchlaufen. Wenn Du jedoch nach deinem 20. Geburtstag den Lernfahrausweis beantragst, kannst Du sofort an die praktische Prüfung.
Darf ich mit 17 Jahren schon Auto fahren?
Autofahren lernen mit 17 Jahren ist möglich
Als 17-jähriger Fahranfänger ist es erlaubt, mit deinen Eltern oder anderen Verwandten, Freunden oder Bekannten zu fahren. Jede Person, die seit mindestens 3 Jahren einen gültigen (definitiven!) Führerschein besitzt und das Alter von 23 Jahren erreicht hat, kann deine Begleitperson sein. Bei der Auswahl des Autos solltest du besonders auf die Art der (elektrischen) Handbremse achten, da nicht alle Autos für Übungsfahrten geeignet sind. (siehe weiter unten) Während deiner privaten Fahrstunde sollte die Begleitperson also versuchen, dir einen korrekten Fahrstil beizubringen. Dies kann jedoch herausfordernd sein, da etwa 90% der Verkehrsteilnehmer denken, dass sie überdurchschnittliche Fahrer sind, was statistisch gesehen nicht der Fall sein kann 😅. Wenn du die Kosten deiner Autoprüfung so niedrig wie möglich halten möchtest, empfehlen wir dir, vor deiner ersten privaten Fahrt einige Fahrstunden bei uns zu nehmen. So reduzierst du das Risiko dass du dir etwas falsches aneignest. Das wäre nicht so ideal weil wir dir das dann wieder abgewöhnen müssen.

Wann kann ich einen Lernfahrausweis bestellen?
Lernfahrausweis schon 2 Monate vor 17. Geburtstag bestellen
Du kannst bereits zwei Monate vor deinem 17. Geburtstag das Lernfahrgesuch online ausfüllen. Anschliessend musst du das Formular auf dem Strassenverkehrsamt einreichen. Ausserdem kannst du jetzt auch schon die Theorieprüfung machen so dass du pünktlich zum 17. Geburtstag selber ans Lenkrad darfst! Yiepiiiee!! 😊😁 Deinen Lernfahrausweis bekommst du übrigens ganz bequem per Post zugestellt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen dass du die 12-Monatige Lernphase zwingend durchlaufen musst wenn du den Lernfahrausweis vor deinem 20. Geburtstag beantragt hast. Danach ist das nicht mehr der Fall. Im Klartext bedeutet das du frühestens 12 Monate nach Ausstellen des Lernfahrausweises an die praktische Autoprüfung darfst. Bis dahin kannst du dich bei uns mit Fahrstunden darauf vorbereiten. Der Sinn ist aber dass du möglichst viel Fahrpraxis zu Hause sammeln kannst. So entwickelst du einerseits viel Fahrpraxis und reduzierst andererseits deine Kosten weil du weniger Fahrstunden benötigen wirst.
Es gibt eine Übergangsregelung für folgende Jahrgänge:
Übergangsregelung | |
---|---|
Jahrgang 2002 | – Fahren ab 17 Jahren nicht möglich. – Können ab 18 Jahren den Lernfahrausweis erwerben. – LFA vor 1.1.2021: keine obligatorische Lernphase (12 Mt). |
Jahrgang 2003 | – Fahren ab 17 Jahren möglich. – Können ab 1.1.2021 den LFA erwerben. – LFA vor 1.1.2022: keine obligatorische Lernphase (12 Mt). |
Neues Gesetz Jahrgang 2004 |
– Fahren ab 17 Jahren möglich. – Durchlaufen die obligatorische Lernphase (12 Mt). |
LFA = Lernfahrausweis
Mt = Monate
Auf der Website des schweizerischen Fahrlehrerverbandes findest du ebenfalls nützliche und hilfreiche Informationen rund um das Autofahren ab 17 Jahren und die Übergangsphase der 2003 Jahrgänge.

Lernfahrten mit elektrischer Handbremse
Private Lernfahrten mit elektrischer Handbremse sind in den meisten Fällen gar nicht erlaubt. Doch was genau hat sich geändert und worauf musst du unbedingt achten? Je nachdem kann deine private Lernfahrt sonst sehr teuer werden. Die Polizei büsst regelmässig private Lernfahrten mit Bussen von rund 500.- weil private Übungsfahrten widerrechtlich durchgeführt werden. Noch teurer wird es wenn es zu einem Unfall kommt und die Versicherung nicht zahlt.
Grundsätzlich muss bei jeder Lernfahrt das Auto im Notfall gebremst werden können. Das ist ja logisch weil im Notfall keine Zeit für Erklärungen oder Anweisungen bleibt. Daher muss der Begleiter eingreifen können. In der Regel macht das der Fahrlehrer über die Pedalen, welche im Fahrschulauto auch auf der Beifahrerseite verbaut sind. Auf privaten Lernfahrten bleibt jedoch nur die Handbremse. Jetzt stell dir aber vor dass der Beifahrer die elektrische Handbremse betätigt weil du etwas zu schnell auf eine Situation drauf los fährst. Anschliessend macht die Festellbremse eine Vollbremsung und das Fahrzeug hinter dir kracht dir voll hinten hinein weil es nicht mit einer solchen brüsken Bremsweise gerechnet hat. Oder aber vor dir befindet sich ein Fussgänger und du hast ihn zu spät oder gar nicht gesehen. Nun zieht dein Beifahrer die elektrische Handbremse. Das Auto bremst voll. Der Schüler erschrickt in diesem Moment und hat seinen Fuss weiterhin auf dem Gaspedal. Dadurch übersteuert er den Impuls auf die Handbremse vom Beifahrer. Das Ergebnis möchte ich mir lieber nicht vorstellen…
Mit welchen Fahrzeugen sind private Lernfahrten erlaubt?
Erlaubt sind sämtliche Fahrzeuge mit einer konventionellen Handbremse zwischen Fahrer- und Beifahrersitz. Bei den meisten neuen Fahrzeugen befindet sich dort aber ein Knopf. Dies ist die elektronische Festellbremse. Nun geht die Verwirrung los. Ob du mit einer elektrischen Handbremse private Lernfahrten machen darfst oder nicht hängt von fünf wesentlichen Faktoren ab.
Folgende Punkte müssen erfüllt sein, damit die Lernfahrt sicher und korrekt durchgeführt werden kann.
- Erreichbar vom Beifahrersitz im angegurteten Zustand (Oberkörper bleibt an der Sitzlehne)
- Die elektronische Handbremse funktioniert während der Fahrt und kann über den Taster dosiert und unterbrochen werden
- Die elektronische Handbremse funktioniert auch bei Betätigung des Gaspedals
- Bremswirkung darf beim Betätigen des Gaspedals nicht unterbrochen werden
- Die Bremswirkung der elektronischen Handbremse ist dosier- und abstufbar (analog zur herkömlichen Handbremse)
Ganz wichtig ist einerseits dass sich die Handbremse nicht mit dem Gaspedal „übersteuern“ lässt! Wenn dein Beifahrer also die Handbremse „drückt“ dann darf dieser Impuls nicht durch dein Gaspedal übersteuert werden. Es gibt Fahrzeuge, bei denen man die Feststellbremse betätigen kann und dann durch „Gas geben“ deaktivieren kann. Das wäre in der Praxis fatal wenn du als Fahrschüler erschrickst und der Beifahrer so gar keinen Einfluss auf die Fahrt nehmen kann. Andererseits muss die Handbremse dosierbar sein. Sollte die Handbremse bei Betätigung eine Vollbremsung auslösen ist dies für eine private Lernfahrt nicht erlaubt. Du musst die Bremse dosiert einsetzen können. Zusammenfassend lässt sich also festhalten dass bei den allermeisten Fahrzeugen die elektrische Feststellbremse nicht dosierbar ist. Aus diesem Grund sind all diese Fahrzeuge für private Lernfahrten eigentlich nicht erlaubt.
Sind elektrische Handbremse für Lernfahrten verboten?
Tatsächlich sind die meisten, neuen Fahrzeuge für private Lernfahrten nicht geeignet. So ist beispielsweise die komplette AMAG Gruppe ( Seat, VW, Skoda, Audi ) für private Lernfahrten nicht zugelassen. Die Abteilung Homologation der AMAG Gruppe schreibt auch in einem offenen Brief an Ihre Vertragshändler dass ihre Fahrzeuge nicht für private Lernfahrten zu verwenden sind.
Auch das Strassenverkehrsamt Zürich schreibt auf Ihrer Website dass elektrische Handbremsen zwar erlaubt sind. Sie müssen allerdings während der Fahrt bedient und mit herkömlichen Handbremsen verglichen werden können. Dies bedeutet dass man sie dosiert anziehen können muss. Das Problem ist aber dass praktisch alle Modelle bei Betätigung der elektrischen Handbremse sofort voll auf die Bremsen wirkt. Eben nicht dosierbar!
Auf jeden Fall empfehlen wir dir dass du deine Versicherung kontaktierst. Im Idealfall bevor etwas passiert. Lass dir schriftlich bestätigen dass die Versicherung im Schadenfall die Kosten übernimmt.